Süddeutsche Körung 2023 – Söhne von Viva Gold waren die Stars der Dressurkollektion. Die Springhengste wussten im Freispringen an beiden Tagen zu begeistern und das engagierte Fachpublikum konnte die Entscheidungen der Körkommission gut nachvollziehen. Von den 43 präsentierten Dressurhengsten wurden 21 gekört und auch von den 35 Vertretern des Springlots erhielten 21 Hengste das begehrte Körprädikat. Prämiert wurden sechs Springengste und sieben Dressurhengste.
Süddeutsche Körung 2023 – Nachwuchs fürs große Viereck
Der Dressursieger stand, dem Anfangsbuchstaben des Namens seines Vaters geschuldet, im Katalog weit hinten, allerdings nur dort. „Das Hinterbein im Trab weit vorführend ohne breit zu werden, sehr harmonisch gebaut, der Schritt im Gleichmaß und mit großer Lastaufnahmemöglichkeit“ skizzierte Dressur-Körkommissar Jörg Schrödter den Sohn des Viva Gold. Der Dunkelfuchs aus einer Stute von DSP-Elitehengst Don Diamond-Don Frederico, gezogen von Herbert und Ursula Linz im oberschwäbischen Baindt-Schachen, wurde von Hengsthalter Thomas Casper und Dressurausbilder Horst Eulich beim Fohlenmarkt des Pferdezuchtverbandes Baden-Württemberg in Riedlingen entdeckt. Und der Chef des Birkhofs wusste natürlich schon vor der Körung, welche Qualität der Hengst hat, dessen Muttervater eines der Aushängeschilder seines Gestüts ist. Demzufolge war im Katalog notiert: „Der Hengst steht nicht zum Verkauf.“
Sechs weitere Dressurhengste wurden unrangiert prämiert, darunter auch ein weiterer fuchsfarbener Sohn des Viva Gold. Dieser Hengst aus der Zucht und ausgestellt von der Zuchtgemeinschaft Bürgers, Mönchengladbach, war unüberhörbar der Liebling des Publikums. Anerkennende Pfiffe und Szenenapplaus begleiteten seine Auftritte. Auch die Kommission war offensichtlich begeistert. „Ein absolutes Ausnahmepferd mit maximalem Raumgriff in allen drei Grundgangarten, bei dem es nichts kritisch anzumerken gibt“, so der Dressur-Spezialist. „Für mich das Ausnahmepferd dieser Kollektion!“ Und so durfte der aus einer Stute von Rock Forever I-Florestan I mit der Schärpe des prämierten Hengstes den Körplatz verlassen. Als Siegerhengst kam der Hannoveraner gemäß den Statuten des DSP nicht in Frage. In der anschließenden Auktion avancierter dieser Spitzenhengst mit 420.000 Euro zur Preisspitze. Seine Beschälerbox wird er bei Helgstrand Dressage beziehen.
Auch der For Romance I-Sohn Fürst Samarant der Station Beckmann stellte gleich zwei Prämienhengste. Zum einen ein von Henrik Kösters in Rheine gezogener und von Eva-Maria Beckmann ausgestellter Fuchs, bei dem Jörg Schrödter besonders das „sehr kraftvolle Hinterbein, die große Schubkraft im Trab, die Bergaufgaloppade sowie den geregelten Schritt“ lobte. Der zweite der prämierten Söhne des Fürst Samarant stammt mütterlicherseits ab von Landstreicher-Damokles. Als Züchter zeichnet Heinz Könemann verantwortlich, Aussteller des Braunen war die niederländische Reesink Horses. „Ein Hengst mit effektvoller Vorhandmechanik und sehr guter Anlehnung an der Longe, der schon heute große Versammlungsbereitschaft vermuten lässt“, so Schrödters Kommentar. Für einen Zuschlagspreis von 95.000 und 60.000 Euro fanden die beiden Halbbrüder neue Bersitzer.
Über den ebenfalls prämierten und unverkäuflichen DSP-Hengst von Morricone I-Sir Donnerhall I-Uckermärker/T. aus der Zucht der Landwirte Jung im brandenburgischen Nauen und ausgestellt von aus Frankenberg, sagte er: „Schöner kann man sich ein Pferd kaum malen.“ Aber der Rappe ist mehr als „nur“ schön. Laut Schrödter ist er auch „absolut leistungsbereit, stets losgelassen, taktsicher und ausdrucksstark, dazu mit drei sehr guten Grundgangarten ausgestattet.“
„Ein Dressurpferd allererster Güte. Er ist leichtfüßig, immer ausbalanciert und man kann sich vorstellen, dass man ihn in perfekter Anlehnung reiten kann“, so Schrödters Kommentar zum Prämienhengst von Secret-Dancier-Espri, einem Hannoveraner aus der Zucht und ausgestellt von Wolfgang Reich aus dem baden-württembergischen Heidenheim. „Ein Pferd, vom dem ich absolut begeistert bin,“ fügte er hinzu. Das hätte er gar nicht sagen müssen, man hat’s auch so bemerkt. Der Secret-Sohn wechselte über die Auktion für 320.000 Euro als zweite Preisspitze den Besitzer und steht den Züchtern über die Station Reesink/NL zur Verfügung.
Am prämierten Sohn des Vaderland aus einer Don Nobless-Davignon I-Mutter lobte der Kommentator „die erkennbare Lastaufnahme, die Taktsicherheit und den geregelten Schritt“. Offensichtlich ist seine Besitzerin, die Schweizerin Susanne Durrer, von der Qualität ihres Hengstes aus der Zucht von Mathieu Beckmann genauso überzeugt wie die DSP-Körkommission, denn zum Verkauf stand der Dunkelbraune nicht.
Süddeutsche Körung 2023 – gekört wurden 14 weitere Hengste der Dressurkollektion-Söhne von Bon Courage (M. v. Quadroneur), Dream Boy (M. v. Ehrentanz I), Escamillo (M. v. Depardieu), Falihandro (M. v. Lord Loxley), For Romance I (M. v. Don Diamond), ein weiterer Sohn des Fürst Samarant (M. v. Dressage Royal) sowie Söhne von Meridian (M. v. Fidertanz), Revolution (M. v. Damon Hill), Sezuan (M. v. San Amour I), Si Senor M (M. v. Fürst Nymphenburg), Toto Jr. (M. v. Dante Weltino), Valverde (M. v. Diamond Hit), Vitalis (M. v. Don Schufro) und ein dritter Sohn des Viva Gold (M. v. Contendro I).
Die Parcoursspezialisten
Als Siegerhengst Springen durfte sich ein Brauner von James Blue-Cezaro-Glenn Alme aus der renommierten Zucht von Volkmar und Heide Schadock aus Heideblick in Brandenburg feiern lassen. Andy Witzemann, als Springspezialist Mitglied der Körkommission, geriet bei der Kommentierung des DSP-Hengstes, dessen Mutterstamm zahlreiche gekörte Hengste sowie Top-Spring- und -Vielseitigkeitspferde zuzurechnen sind, ins Schwärmen: „Ein leichtes, modernes Pferd mit toller Bewegung durch den Körper, immer aufmerksam, stets mit Übersicht und mit der richtigen Einstellung zu seinem Job“, so sein Urteil. „Wir freuen uns schon sehr darauf, dieses Pferd unter dem Sattel zu sehen.“
Prämiert wurden außerdem fünf weitere Hengste der Springkollektion ohne Rangierung: Zum einen ein Rheinländer von Alaba-Darco de Revel-Cassini Boy Junior aus der Zucht von Josef und Christiane Wilbers vom Ferienhof Stücker in Weeze aus dem Holsteiner Stutenstamm 4705. „Ein hochmoderner, drahtiger Sportler mit toller Technik und drei tollen Grundgangarten“, so Witzemann.
Dritter im Bunde der mit einer Prämie ausgezeichneten Jumper ist ein Westfale von Cabrio v. d. Heffink-Diarado-Calido I. Der Schimmel, dessen Mutter mit Emperor bereits den Springsieger der DSP-Hengsttage 2021 stellte, wurde gezogen von Franz Timmreck, Schwarzholz, und von der Besitzergemeinschaft Beckmann/Zurich, Wettringen, ausgestellt. „Selbstbewusst und stets souverän, dazu locker im Rücken und immer in Balance“, charakterisierte der Springspezialist den Schimmel.
Schon sehr weit entwickelt präsentierte sich der ebenfalls in Westfalen gezogene Prämienhengst von Cicero Z-Clinton I-Caletto II. Züchter des Fuchses ist Sebastian Kottig, Gronau, ausgestellt wurde er von Hendrik Zurich aus Schüttorf. „Ein Hengst mit gutem, plastisch bemuskelten Körper, der viel Kraft hat und mit jeder Situation umzugehen wusse, so der Körkommissar.
Quellen: DSP Deutsches Sportpferd GmbH, Pferde Ritter